Ich über mich
von
Bernd Pol

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Für Eilige gibt es einen Lebenslauf in Kurzform
Wer es ausführlich und in Tabellen liebt, kann auch in der Übersicht über Lebensereignisse nachsehen.

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Anfang 2008, 62 Jahre: Bernd Pol

Das ist er. Ein Denker, 62 dort im Bild, grau geworden und altersgerecht schwer. Er schreibt noch, immer noch und immer wieder (wenn auch nicht unbedingt immer konsequent).

Alt ist er, doch nicht gar zu alt. Bei Jahrgang 46 lässt sich das noch so sagen – ein Mensch im besten Mannesalter. (Wie man sich dabei fühlt? Nun, 18 halt oder 20 – schlimmstenfalls.)

Und wie schwer? Wenn es denn sein muss: Zwei Zentner Lebendgewicht sind es schon. Klingt viel, fühlt sich aber an wie allerhöchstens halb so viel.

Kinder hat er (vier), und verheiratet ist er, gut und lang, weit über dreißig Jahre. Das ist wichtig, denn das bestimmt das Leben.

Und einen Hund hat er. Und eine Katze hat er. Eine nur noch: Es waren auch schon mal drei. Und einen Frosch hat er, mitunter, wenn das Jahr danach ist, in einem winzig kleinen Gartenteich. Der liegt in einem Garten, der um ein Haus, und das Haus ist klein und der Garten riesig und wild, weil wenig gepflegt. Wein und Efeu wachsen übers Haus und grüßen die Hecke zur Straße davor, im Sommer vor allem, wenn alle groß sind und dicht. So ist das, wirklich so – kurz: eine wahre Idylle.

Trotzdem, sicher ist kaum was dabei ...

Das Haus gehört ihm nicht, verdienen tut er nichts, jetzt nichts, fast nichts, der Dicke, der im immer allerbesten Mannesalter Alte, der mit der Frau und den vier Kindern und der einen Katze, dem einem Hund und einem Frosch mitunter auf Durchreise im Teich.

Aber er schreibt, manchmal, tatsächlich – aber ...

... es reicht!

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Reicht es wirklich? Wenn einer ein Schriftsteller, nein, ein Dichter sein will, schon seit er vierzehn ist. Und seitdem schreibt. Und fortschmeißt, und verliert, Berge von Stoff, und manchmal viel schreibt, viel zuviel, und doch kein Vielschreiber ist, nein, eher langsam schreibt, mit Mühe schreibt.

Mit Phasen.
Da geht es mitunter die Nächte durch, klar doch, und die Tage, und dann die Nächte, die Tage, wo gar nichts mehr geht, wochenlang, jahrelang mitunter.

Phasen halt.
Viel Zeug, manchmal brauchbar, oft unbrauchbar, Jahre lang, Jahrzehnte.

Jahrzehnte lang von Stil zu Stil.

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Lange hat es gedauert, bis endlich der eigene Stil da war. Bis Geschriebenes so aussah, dass man auch nach Jahren noch dazu stehen konnte: Das ist meins!

Nicht, dass es unbedingt schlecht war, das davor – aber es war irgendwie nie das, was ich eigentlich wollte. Es gefiel nicht mehr beim Wiederlesen.
Und gar zu oft ist es deswegen, nur deswegen, in den Papierkorb oder ins Feuer geflogen.

Jetzt aber steht es. Jetzt ist es eigen.
Nicht zu eigen, hoffentlich.

Denn zu hoffen ist auch, dass es gefällt. Dem/der Einen oder Anderen wenigstens.
Sind ein Dutzend Leser, Leserinnen doch immer noch besser als gar niemand ...

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